Mit Zweierticket in die Gemeinderatswahlen

Am Montag, 22. Januar 2024 stand mit der Nomination eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin für den freiwerdenden Sitz im Ruswiler Gemeinderat ein wichtiges Geschäft auf der Traktandenliste. Der Vorschlag der Parteileitung, mit einer Zweierkandidatur von Judith Stirnimann und Simon Ottiger zur Ersatzwahl antreten zu wollen, sorgte für Diskussionen

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Das Hauptgeschäft der Parteiversammlung der FDP.Die Liberalen Ruswil war zweifellos die Nomination einer Kandidatin oder eines Kandidaten für den im Ruswiler Gemeinderat freiwerdenden Sitz von Gemeinderat Thomas Glanzmann. Bekanntlich hat der Schulverwalter auf Ende der laufenden Amtsperiode seine Demission erklärt. Bereits in der Ankündigung der Nominationsversammlung wurde klar, dass der Parteivorstand, unter Führung von Präsident Peter Amrhyn, den Parteimitgliedern eine Doppelkandidatur mit Judith Stirnimann und Simon Ottiger vorschlagen will. Dieses Ansinnen stiess bei den Parteimitgliedern erwartungsgemäss nicht nur auf Zustimmung   

Luxusproblem der Partei birgt erhebliches Risiko
Wie der Parteipräsident ausführte, ist es das Ziel der FDP den Wählenden eine echte Auswahl zu bieten und seine Partei sei in der Lage, dieses Versprechen einzulösen. Die beiden Kandidierenden, Mann/Frau, unterschieden sich betreffend persönlichen Werdegang und Lebenssituation erheblich. Zudem könnten mit dem Zweierticket mehr Personen angesprochen werden, was sich wiederum positiv auf die Stimmbeteiligung auswirken dürfte. In der Tat verfügen beide Kandidierenden über die beruflichen wie persönlichen Qualifikationen, um ein Mandat im Gemeinderat erfolgreich ausüben zu können (siehe Kasten). Auf der anderen Seite besteht für die drittstärkste Ortspartei das Risiko, nach der Wahl ohne Vertretung in der Exekutive dazustehen, da sich ihr Wählerpotential aufteilt und mit dem Vorgehen explizit eine Kampfwahl, zweiter Wahlgang inklusive, in Kauf genommen wird.  

Anspruch der übrigen Parteien wird ausdrücklich respektiert
Da am Wahlsonntag neben dem Sitz der FDP auch jener von Gemeinderat und Bauverwalter Rolf Mart (Mitte) neu zu besetzen sein wird, könnte die Zweierkandidatur der FDP auch als Angriff auf die Sitzansprüche der übrigen im Gemeinderat vertretenen Parteien Mitte, SVP und SP verstanden werden. Mit Blick auf die aktuelle Parteistärke, mit einem Wähleranteil von 15%, wird dieses Ansinnen klar in Abrede gestellt. Die Sitzbegehren der anderen Ortsparteien werden von den Liberalen ausdrücklich nicht bestritten. Hingegen könnte eine weitere, parteilose Kandidatur, das Feld aufmischen, ein Risiko das die FDP zu tragen gewillt ist. Was man den Liberalen zugutehalten muss: Mit ihrem Entscheid sorgen sie bei den Gemeinderatswahlen vom 28. April 2024 für eine spannende Ausmarchung.

Weitere Nominationen erfolgten diskussionslos und einstimmig
Neben dem Gemeinderat finden dieses Jahr auch Gesamterneuerungswahlen von weiteren Gemeindebehörden statt. Als Ersatz für Ronny Beck, der sein Amt in der Bildungskommission nach drei Amtszeiten, davon vier Jahren als deren Präsident, per Ende Legislatur zur Verfügung stellen wird, konnte Reto Ottiger nominiert werden. Der Unternehmer (Jg. 1987) ist Vater von drei Kindern und betreibt ein Geschäft im Ruswiler Ortskern. Für die Controlling-Kommission wird sich erneut Andreas Schmidli bewerben, der dieses Amt vor einem Jahr übernommen hat. Und schliesslich bewirbt sich neben Michael Wandeler, der für eine weitere Amtszeit antritt, neu auch Karin Langensand (Jg. 1978) für einen Sitz in der Bürgerrechtskommission. Sie würde Herbert Duss ersetzen, der ebenfalls auf Ende Legislatur seine Demission erklärt hat.

Dieter Hodel