Mit Zweierticket in Kantonsratswahlen

An ihrer Parteiversammlung vom 16. November nominierte die FDP Ortspartei Ruswil Ronny Beck und Judith Stirnimann für die Kantonsratswahlen 2023. Obschon für das Budget der Einwohnergemeine die JA-Parole ausgegeben wurde, war aus den Reihen der Liberalen auch Kritik zu vernehmen.

Die FDP Ruswil wird an den Kantonsratswahlen von Anfang April 2023 mit Ronny Beck (bisher) und Judith Stirnimann (neu) antreten. Der 39-jährige rückte im Frühling 2022 in den Kantonsrat nach. Er ist Vater zweier Kinder und lebt mit seiner Familie im Grindel. Ronny Beck ist Unternehmer und verfügt über mehrere Zusatzausbildungen im Bereich Betriebswirtschaft und Unternehmensführung. Die 37-jährige Judith Stirnimann ist ebenfalls verheiratet und wohnt mit ihrer Familie im Dorf Ruswil. Sie ist gelernte Kauffrau mit Weiterbildungen zur Betriebsökonomin FH. Aktuell ist Judith Stirnimann als Projektleiterin im digitalen Marketing tätig und koordiniert dabei verschiedene Teams aus internen und externen Fachpersonen. Die Nomination der beiden Kandidierenden erfolgte einstimmig. Ebenfalls nominiert wurde Andreas Schmidli, Ziswil, für die Controlling-Kommission der Gemeinde Ruswil. In diesem Gremium wird eine Ersatzwahl fällig, weil Beat Stirnimann (FDP) berufsbedingt per 31. Oktober 2022 seinen Rücktritt eingereicht hatte. 

JA-Parole mit kritischen Untertönen 

Mit einer Zweidrittelmehrheit beschloss die gut besuchte Parteiversammlung die JA-Parole zum Budget 2022, das bekanntlich mit einem kleinen Fehlbetrag von Fr. 66'000 rechnet. Trotzdem wurde aus den Reihen auch Kritik laut. Bemängelt wurde unter anderem die mangelnde Mitwirkungsmöglichkeit von Controlling-Kommission und der Parteien bei der Ausarbeitung der Finanzstrategie. Zudem wurde kritisiert, dass Ruswil mit 2.1 Steuereinheiten nach wie vor den Spitzenplatz unter den vergleichbaren Gemeinden der Region aufweise, obwohl die Einnahmen aufgrund der guten Wirtschaftslage, rekordhohen Finanzausgleichszahlungen des Kantons, der Aufwertungsreserve von jährlich fast Fr. 900'000 und hohen Sondersteuererträgen zurzeit kräftig sprudeln. 

Gemeindehaus 

Ebenfalls zu reden gab die Absicht des Gemeinderats, das neue Gemeindehaus nicht selber bauen zu wollen, sondern sich bei einem von Privaten erstellten Gebäude einzumieten. Die Partei wird das Thema Gemeindehaus in den nächsten Wochen noch vertieft bearbeiten. Zur Diskussion steht die Möglichkeit die Volksbefragung/Konsultativabstimmung zu wiederholen. Es besteht die Meinung, dass das aktuelle Vorgehen wieder in eine Sackgasse führen könnte. Die Ausgangslage hat sich verändert und es bestehen auch wieder neue Optionen.